Der Aachener Dom

Tourismus ist eine Querschnittsbranche mit vielen Akteuren, ein starker Wirtschaftsfaktor. CHristoph Neumann (Obmann im Ausschuss für Tourismus) macht sich auf, um Deutschlands Stärken aber auch Schwächen im vielschichtigen touristischen Bereich auszuloten. Dem Tourismusstandort Deutschland helfen keine Rezepte aus dem letzten Jahrhundert, sondern hier sind moderne und zukunftsfähige Ideen gefordert. Die Stippvisite – eine touristische Bestandsaufnahme.

Aachen ist heute eine kreisfreie Stadt und ein Oberzentrum mit rund 250.000 Einwohnern. Die Stadt wurde im 2. Weltkrieg zu 65% zerstört, aber im Zentrum sind viele historische Gebäude unbeschädigt oder nur zum Teil beschädigt worden. Beim späteren Wiederaufbau gelang es, die Neubauten harmonisch in die alte Bausubstanz einzufügen. Eine weitere Sehenswürdigkeit in der historischen Altstadt ist das gotische Rathaus, welches 1349 errichtet wurde. Das geschlossene Stadtbild mit den schönen Häusern, Gassen und Straßen wird von vielen Touristen durchstreift. Die Cafés, Restaurants und Kneipen sind trotz Corona-Regeln meist bis auf den letzten Platz besetzt.

1200 Jahre deutsche Geschichte

Die altehrwürdige Kaiserstadt Aachen stand für diesen Sonntag auf meinem Reiseplan. Bereits im 1. Jahrhundert siedelten hier die Römer. Der Name der Stadt Aachen leitet sich von Aqua ab, da die Römer hier heilwirksame warme Quellen fanden. Die Grundmauern eines römischen Bades nutze Kaiser Karl der Große für die Errichtung seiner Residenz.

Innenansicht des Aachener Dom

Der Aachener Dom

Zuvor gründete sein Vater, der Frankenkönig Pippin der Jüngere aus dem Geschlecht der Karolinger um das Jahr 765 eine Pfalz auf den historischen Gemäuern. Mit den Karolingern begann auch in der Baugeschichte eine neue Architektur, die Karolinik; diese Epoche dauerte von ca. 750 bis um das Jahr 1000. Ein erhebendes Zeugnis dieser Architektur ist der Aachener Dom. Als Achteck (Oktogon) erbaut, wurde er in allen Bauepochen – Romanik, Gotik, Renaissance, Barock, Historismus – baulich verändert und vergrößert. Der Dom ist ein Zeichen von historisch nationaler Bedeutung, denn von Kaiser Karl dem Großen bis zum Jahr 1531 war dieses Gotteshaus der Krönungsort der Deutschen Könige. Im Jahr 1978 wurde er zum ersten deutschen UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Im Dom ist der altehrwürdige Thron ein Besuchermagnet, denn er zeugt von über 1.200 Jahren deutscher Geschichte. www.aachenerdom.de

Durchdachtes Gesamtkonzept

Für mich ist es sehr interessant zu sehen, wie der Tourismus in Aachen scheinbar in ein Gesamtkonzept der Stadt eingefügt ist. Die Verantwortlichen in der Verwaltung sind sich ihrer großen Stadtgeschichte offenbar sehr bewusst. Die Auskünfte der Tourist-Information, die Museen und auch die Gastwirtschaften arbeiten mit einem nachhaltigen Konzept, dass die Stadt als großes Ganzes vermarktet und somit den Besuchern dient.

In diesem Zusammenhang sind auch die bekannten Aachener Printen zu sehen. Diese Lebkuchen werden seit 200 Jahren in Aachen hergestellt und sind bei den Touristen so begehrt, dass diese geduldig vor den Geschäften warten, um diese begehrten Backwerke zu erstehen. Jeder verkaufte Pfefferkuchen ist eine indirekte Werbung für Aachen.

Ihr

CHristoph Neumann

24.09.2021 – Leipzig / Stippvisite Tourismus – Fazit