Treffen in der staatlichen Tourismusagentur Aserbaidschans

Am letzten Tag meiner Reise nahm ich eine Einladung des Vorsitzenden der staatlichen Tourismusagentur Aserbaidschans, Fuad Nagiyevs, war. Zusammen mit Jamila Talibzade, der Abteilungsleiterin für internationale Beziehungen, Florian Sengstschmid, dem Vorsitzenden des Aserbaidschanischen Tourismusverbandes und der ständigen Stellvertreterin der Deutschen Botschaft, Andrea Sühl.

Wie in vielen Ländern, in denen ich ähnliche Gespräche führen durfte, so entwickelt sich auch in Aserbaidschan der Tourismus in den letzten Jahren positiv. Immer mehr Reisende entdecken die Schönheiten des Landes für sich. Zentrum des Fremdenverkehrs ist auch hier die Region um die Hauptstadt Baku. Zur Förderung der touristischen Entwicklung hat die Regierung eine nationale Tourismusstrategie aufgestellt, welche derzeit im Schwerpunkt die rechtlichen Rahmenbedingungen verbessern hilft und die Vermarktungselemente umfassend stärkt. Vor allem die Bewertbarkeit von Unterkünften und die Umsetzung des Datenschutzes auf internationales Niveau stehen im Fokus dieser Bemühungen. 

Tourismus verbindet

Meine Gesprächspartner sind überzeugt von der verbindenden Rolle des Tourismus in ihrem Land und der gesamten Kaukasusregion. Touristen können hier helfen Gräben zu überwinden und Brücken zu bauen. Mir ist hier in Baku sehr deutlich geworden, dass die Bewohner dieses wunderbaren Landes diesen Wunsch offen pflegen. Um sie dabei unterstützen zu können, werde ich mich dafür einsetzen, dass Aserbaidschan in naher Zukunft auf unsere internationale Tourismusmesse in Berlin eingeladen werden wird. Neben meinen offiziellen Gesprächen mit Vertretern des Gastlandes, möchte ich an dieser Stelle die Gelegenheit nutzen, Aserbaidschan als Teil einer ungeheuer spannenden Region näher zu beleuchten.

Historisch betrachtet ist die Region des Kaukasusgebirges ein Wegbereiter christlicher und muslimischer Kultur am Schnittpunkt zwischen Asien und Europa. Jenes prägende Gebirge, welches in früheren Tagen die südliche Grenze des russischen Reiches bildete. Hier stoßen nicht nur Europa und Asien – Ost und West –aneinander, sondern begegnen sich auch die drei großen Religionen. Abseits der Metropole Baku, welche sowohl wirtschaftlich als auch kulturell das prägende Zentrum des Landes bildet, bietet Aserbaidschan eine Fülle an Reizen. Sowohl die Küste des kaspischen Meeres als auch die Hänge des Kaukasus bieten vielfältige Möglichkeiten für Reisende. 

Unzählige Orte zum Entdecken

Kulturell Interessierte finden in dieser Region Europas unzählige Orte zum Entdecken. Eine Besonderheit bildet dabei die jüdische Bevölkerung der Region, welche wie in früheren Zeiten in den Bergen des Kaukasus lebt. Diese Bewohner werden von Vielen noch immer als sogenannte Bergjuden bezeichnet. Ihre Besonderheit liegt auch in ihrer Sprache, welche mit dem iranischen eng verwandt ist. Nach den politischen Umwälzungen um 1990 leben heute viele von ihnen in Moskau und in Israel. Neben diesen gibt es noch eine größere Gruppe von Kaukasusdeutschen, deren Kultur und Brauchtum durch Aserbaidschan und Deutschland in Kooperation gefördert wird. Als Handwerker und Händler kamen diese während der napoleonischen Herrschaft vor allem aus dem Süd-Westen Deutschlands nach Aserbaidschan. Ihrer ersten Siedlung in der Region gaben sie den Namen Helenendorf, zu Ehren der Schwester des russischen Kaisers.

Der Tourismus zeigt hier in Aserbaidschan, dass er sowohl zur wirtschaftlichen Entwicklung eines Landes beitragen kann, als auch ein verbindendes Element zwischen Nachbarn ist. Immer wieder wurde mir gegenüber betont, wie wichtig den Menschen vor Ort der Fremdenverkehr sei. Er bringt nicht nur Arbeitsplätze mit sich, sondern schafft durch den Austausch auch Stabilität in der Region.

Denn Reisen bildet und Tourismus verbindet!

Ihr

CHristoph Neumann