Die diesjährige Wintertagung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) führte die Teilnehmer in die historischen Räumlichkeiten der Hofburg in Wien. Erneut wurde um aktuelle Fragen der Sicherheitspolitik und der Zusammenarbeit gerungen. 

Zu diesem Termin bot sich eine Anreise per PKW an, da ich auf diesem Wege durch das historische Böhmen kam. Der tschechische Staat plant hier den Ausbau der Moldau zur touristischen Wasserstraße. Können wir hier für unser kleines Teilstück des Saale-Elster-Kanals lernen? 

Delegationsteilnehmer wurden gut auf die vor ihnen liegenden Themen vorbereitet

In Wien angekommen, wurden die Delegationsteilnehmer wie immer sehr gut auf die vor uns liegenden Themen vorbereitet. Sowohl langfristige diplomatische Themenkomplexe als auch aktuelle Entwicklungen werden dabei berücksichtigt. Im späteren Verlauf ist dies von einiger Bedeutung, da auch unsere Gesprächspartner uns immer wieder überraschen. Meine letzte Reise als Wahlbeobachter führte mich bekanntermaßen nach Aserbaidschan. Dieses wunderbare Land befindet sich seit dem Zusammenbruch der UdSSR in einem Spannungsfeld mit seinem Nachbarn Armenien. Hier ist Deutschland auch in Hintergrundgesprächen immer wieder als ehrlicher Vermittler gefragt. Viele Landsleute können sich solche vitalen Konflikte nicht mehr vorstellen. Wir sollten sehr froh und vor allem wachsam sein, um unsere Sicherheit wertschätzen und verteidigen zu können.

Diplomatie benötigt oft einen langen Atem

Insgesamt war dies für mich erneut eine sehr wichtige Erfahrung. Diplomatie benötigt oft einen langen Atem. Einen Atem, welchen unsere Öffentlichkeit oftmals nur noch schwer aufzubringen vermag. Ich sehe es als meine Aufgabe an, hier um Verständnis, Vertrauen und Geduld zu werben – Dinge, ohne die Diplomatie nicht möglich ist.

Ihr 

CHristoph Neumann