Leipzig, Handwerkskammer

Heute nahm ich am Sommerfest der Handwerkskammer zu Leipzig teil. Zu diesem lud der neue Präsident der Leipziger Handwerkskammer, Meister Matthias Forßbohm, ein. Als Bauunternehmer kommt er aus der Praxis und ist somit ein adäquater Vertreter für die Handwerker aus Leipzig und der Region.

Unter den Gästen – Handwerker sowie Entscheider und Multiplikatoren aus Wirtschaft und Politik – war ein großes Thema das aktuell diskutierte Tempolimit 30, mit dem sich Leipziger Politiker von der SPD, den Grünen und den Linken einer Initiative des Deutschen Städtetags anschließen wollen. In Gesprächen mit Besuchern des Sommerfestes stellte ich fest, dass dieses Tempolimit rundweg abgelehnt wird. Das verwundert nicht – ist doch diese Maßnahme ein weiterer Schritt im Feldzug gegen das Auto.

Kommt das Tempolimit, werden Handwerksfirmen in ihrem Tagesgeschäft massiv beschnitten

Würde das Tempolimit tatsächlich umgesetzt, so würde das dem Großteil der Handwerksfirmen zum Nachteil gereichen. Die gewohnte Effizienz, die vom Handwerk allgemein vorausgesetzt (und in den allermeisten Fällen auch eingehalten) wird, wäre so keineswegs mehr gewährleistet. Ebenso wenig würde das beim Konzept „Autofreie Innenstadt“ funktionieren, welches die Grünen für Leipzig fordern. Hier käme noch die Frage hinzu, wo dann die Kundschaft herkommen soll, die den Leipziger Einzelhändlern Umsatz in die Kasse spült? Bekanntlich kommt bis heute ein Großteil der Menschen, die in der Leipziger Innenstadt flanieren und dabei einkaufen, mit dem Auto in die City.

Das aber nur am Rande und zurück zur Handwerkskammer.

Ein weiteres Thema am heutigen Abend war die nach wie vor präsente Sorge der Handwerksfirmen, keinen adäquaten Nachwuchs für ihre Betriebe zu bekommen. Die Nachwuchssorge ist seit Jahren eine Problematik für das Handwerk, was auch damit zusammenhängt, dass diese bodenständigen Tätigkeiten kaum bis keine Anerkennung erfahren. Schon gar nicht durch Politiker der Altparteien, die mit ihrer Politik der Verordnungen und Verbote eher eine Bremse für das traditionelle Handwerk sind. Hinzu kommt, dass man hierzulande den Fokus in den letzten Jahrzehnten eher auf die Akademisierung legte.

Gleichrangigkeit von Studium und Ausbildung muss gegeben sein

Damit einher ging die Schaffung von immer mehr Gender- und Gleichstellungs-Posten, deren Sinn der Großteil der Bevölkerung in Frage stellen dürfte.

Die Interessenvertreter der Handwerker fordern deshalb von der Politik eine Gleichrangigkeit von Studium und Ausbildung. Sprich: Der jungen Frau, die Bäckerin werden möchte oder dem Azubi, der sich zum Heizungsinstallateur ausbilden lässt, müssen dieselbe Wertschätzung entgegengebracht werden, wie der Studentin, die sich „Gender Studies“ widmet.

Ihr

CHristoph Neumann