Der Abzug der Bundeswehr und anderer NATO-Verbände aus Afghanistan ist nun offiziell abgeschlossen. Es wird Zeit, die letzten 20 Jahre Revue passieren zu lassen. 

7.119 Tage war die Bundeswehr seit dem Beginn des ersten Nato-Einsatzes in Afghanistan stationiert, es wurden rund 150.000 Soldaten eingesetzt, in der Regel für je vier bis sechs Monate. Es kamen 59 Soldaten, darunter 35 von ihnen durch Fremdeinwirkung ums Leben. Zuletzt waren 1.100 deutsche Soldaten für die Mission „Resolute Support“ vor Ort, es handelte sich hierbei um die zweitgrößte Truppe nach der US-amerikanischen. 

War es das wirklich wert?

Die Frage, die sich stellt, lautet: „War es (uns) das wert?“

Selbst die Bilanz der Wehrbeauftragten Eva Högl fällt nüchtern aus. Sie gibt zu bedenken, dass das Ziel Demokratie und Rechtsstaat nach Afghanistan zu bringen und allen Menschen nach unserer Vorstellung Freiheit und Frieden zu bieten, nicht erreicht worden sei.

Sicherlich sind Fortschritte im Bereich der Infrastruktur, der Energieversorgung und des Gesundheitswesens zu verzeichnen, dem stehen aber das Vorrücken der Taliban und die Bewaffnung der alten Kriegsfürsten gegenüber, was nicht auf ein baldiges Ende des Konfliktes hoffen lässt. 

Deshalb wiederhole ich meine Frage: „War es (uns) das wert?“

Ihr

CHristoph Neumann