Wie an den Vortagen begab ich mich nach dem offiziellen Termin im Wirtschaftsministerium auf die Weiterreise. Vom Hotel fuhr ich direkt zum Fährhafen von Reval. Der Hafen von Reval hat eine große Bedeutung für Estland. Von hier gibt es Schiffsverbindungen nach St. Petersburg, Helsinki, Stockholm und nach Kiel. In den Monaten Mai bis September legen hier viele Kreuzfahrtschiffe an. Die Besucher beleben das Stadtgeschehen, besonders in der Altstadt. Diese Art von Wassertourismus ist aber auf die Sommerzeit begrenzt.

Tunnel zwischen zwei Hauptstädten geplant 

Meine Reise nach Finnland war nicht so spektakulär wie die Urlaubsschiffreisen auf der Ostsee. Nach einer Stunde Warten konnte ich endlich mit dem Auto auf die Fähre auffahren. Die Überfahrt von Reval nach Helsinki über den Finnischen Meerbusen war sehr schön, da das Wetter einen weiten Blick auf das Meer und die Küste erlaubte. Für die rund 90 km Entfernung zwischen Estland und Finnland benötigte das Schiff etwas über zwei Stunden. Derzeit gibt es Planungen, einen Tunnel zwischen den beiden Hauptstädten zu bauen. Die Fertigstellung ist für das Jahr 2040 avisiert. Dann können Autos (Via Baltica) und Züge (Rail Baltica) direkt bis nach Helsinki fahren. Leider würde dann aber ein Stück Seefahrerromantik verloren gehen.

Vom Schiff aus konnte ich nach einer Stunde Seereise die Silhouette der Hauptstadt von Finnland erkennen. Helsinki wurde am 12.06.1550 auf Befehl des Königs von Schweden, Gustav I. Wasa gegründet. Die Stadt hat gegenwärtig rund 640.000 Einwohner. Sie ist zweifellos das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum von Finnland. Der Staat Finnland wurde erst im Jahr 1917 gegründet. Bis dahin war das gesamte Land ein Teil des Königreich Schweden, bzw. von 1809-1917 als Großfürstentum Finnland ein Teil des Russischen Reiches.

Vorbereitung auf die Internationale Parlamentarierkonferenz 

Als ich in Helsinki von der Fähre an Land fuhr, steuerte ich direkt mein Hotel an. Nach dem Bezug meines Zimmers musste ich mich auch schon auf die Internationale Parlamentarierkonferenz der Außen- und Sicherheitspolitik sowie Verteidigungspolitik der EU vorbereiten. Der Bustransfer zum Konferenzort begann um 18:00 Uhr. Gegen Mitternacht war ich wieder im Hotel.

Ihr

CHristoph Neumann