Martin Langer, ständiger Vertreter der deutschen Botschafterin, war mein heutiger Begleiter bei meinem Arbeitstreffen mit Evelin Kuuse, welche als Beraterin in EU-Angelegenheiten fungiert. Annika Anton, die ausführende Leiterin für Tourismus im Wirtschaftsministerium, sowie Margus Sameli, der Direktor des estnischen Tourismus Boards nahmen ebenfalls am Treffen teil.

Der seit 2010 ständig wachsende Tourismussektor im nördlichsten Land des Baltikums erfreut sich vor allem in der Hauptsaison zwischen Mai und September großer Beliebtheit. Auch im kleinsten der baltischen Staaten liegt der Schwerpunkt des Tourismus nach wie vor in der Region rund um die Hauptstadt. Einen starken Zuwachs verzeichnet der Naturtourismus in Estland. Wandern, die Natur des Landes und seine Wasserlandschaft entdecken, steht bei den Besuchern zunehmend hoch im Kurs. Dazu wurde eine Tourismusstrategie entwickelt, welche bis in das Jahr 2030 reicht. In diese Strategie fließen auch neuere gesellschaftspolitische Einflüsse mit ein. An erster Stelle sei hier die geänderte Einstellung zu Natur- und Umweltschutz erwähnt. Ebenso wie in Litauen und Lettland erwartet man hier die Fertigstellung des Straßen- und Schienennetzes zur Verbindung der Regionen. Ein Vorteil für Deutschland ist dabei, dass damit Berlin wieder zum Drehkreuz und Ausgangspunkt für Bahnreisen in die baltischen Staaten werden wird. Vor allem die Jugend wird mit diesem Angebot verstärkt angesprochen.

Insgesamt ist Estland im Bereich Tourismus mit an der Spitze der von mir bisher besuchten Länder, was Professionalität und Zukunftsfähigkeit angeht. Der heutige Termin hat dies eindrucksvoll untermauert.

Ihr

CHristoph Neumann