Im Rahmen einer Videokonferenz am 18. März 2021 referierten Dr. Stefan Schulte (Vorstandsvorsitzender Fraport AG), Alexander Laukenmann (Fraport, Geschäftsbereichsleiter Aviation) sowie Herr Dr. Kay Lindemann (Lufthansa, Leiter Konzernpolitik & Bevollmächtigter des Vorstands) mit den Mitgliedern des Ausschusses für Tourismus im Deutschen Bundestag.
Es ging um die Konsequenzen, die die Luftfahrtbranche aus der Coronakrise hierzulande ziehen wird. Schon jetzt steht fest: Der Flugverkehr in Deutschland wird sich gravierend ändern!
Normaler Flugverkehr erst in ein paar Jahren wieder möglich
Der Flugverkehr, wie ihn die Menschen aus Vor-Corona-Zeiten kannten, wird erst in ein paar Jahren wieder so sein, wie vor der Krise; wahrscheinlich ab 2026. Dazu kommt, dass die Flotten der Passagiermaschinen drastisch reduziert werden. Das ist nötig, da es zwischenzeitlich eine Überkapazität an Flugzeugen gibt.
Im Klartext heißt das, dass sämtliche überalterten Flugzeuge der Deutschen Lufthansa verschrottet werden. Zum Einsatz werden dann nur noch leisere Maschinen kommen, die zudem sparsamer im Verbrauch sind. Allerdings werden diese Flottenkapazitäten reduzierter daherkommen. Dass dann weniger Flugzeuge im Einsatz sind, bedeutet sicherlich auch höhere Flugpreise. Vor allem das Billigsegment wird starke Einschnitte erleben. Sehr preiswerte Flüge nach – zum Beispiel – Mallorca könnten also bald der Vergangenheit angehören.
Neue Standards im Bereich der internationalen Luftfahrt sollen aus Deutschland kommen
Allerdings bedeutet der kommende Kurs in der deutschen bzw. europäischen Luftfahrtbranche auch, dass selbige neue Standards im Bereich der internationalen Luftfahrt setzen werden, an dem sich weltweit Länder orientieren müssen.
Während im Bereich der Passagierflugzeuge reduziert wird, wächst parallel der Luftfrachtverkehr. Der schnelle Weg über den Himmel ist noch immer der effizienteste Weg, um vor allem Handelsgüter von A nach B zu transportieren. Das zeigt sich nicht zuletzt in unserer Region, denn auch das Frachtaufkommen am Flughafen Leipzig-Halle wächst zweistellig.
Deutsche Bahn soll innerhalb Deutschlands gefragteres Transportmittel werden
In der Diskussion mit den Luftfahrtexperten spielte auch die Deutsche Bahn eine große Rolle. Ihr soll schon mittelfristig die Hauptrolle des Beförderers im deutschen Inland zukommen. Der Hintergrund ist hier, dass sich innerdeutsche Flüge laut Aussage von Dr. Kay Lindemann (Lufthansa) nicht mehr wirklich rentieren. Verstärkte Kooperationen mit dem Transportmittel via Schiene stehen deshalb auf der Tagesordnung. Ich bin gespannt, wohin diese Reise gehen wird!
Ihr
CHristoph Neumann