Tangermünder Rathaus
Tangermünde begeistert mit einner Innenstadt voller Fachwerkidylle

Am Freitag, den 14. August 2020 besuchte ich die an der Elbe gelegene Kaiser- und Hansestadt Tangermünde in Sachsen-Anhalt. Die Stadt war im 14. Jahrhundert von 1373 bis 1378 der Zweitsitz von Kaiser Karl IV., jenem Monarchen, der 1373 seinen zwölfjährigen Sohn zum brandenburgischen Kurfürsten ernannte. Seine Intention war die Vorstellung, dass Tangermünde zu einer Hauptstadt der mittleren Provinzen aufsteigen sollte. Hierzu ließ der Kaiser die Burg Tangermünde ausbauen.

Tangermünde – historische Kleinstadt mit Flair

Neben der Burg, die auch heute noch ein beliebter Anziehungspunkt ist und mit einem Museum sowie einem Schlosshotel aufwartet, gibt es in Tangermünde weitere interessante Bauten, die das Stadtbild prägen und das Flair dieser attraktiven Kleinstadt ausmachen. So zum Beispiel die Stadttore und das Rathaus, welches im Stil norddeutscher Backsteingotik daherkommt. Diese Gebäude entstanden in der Blütezeit der Stadt im 15. Jahrhundert.

Obleich Tangermünde 1617 fast vollständig abbrannte, findet man hier prächtige Fachwerkhäuser vor, die bis heute gut erhalten sind. Diese architektonischen Kleinode entstanden nach dem verheerenden Brand, der damals einer jungen Frau angelastet wurde, der Experten im Nachhinein ihre Unschuld bescheinigten.

Stieg Tangermünde zwar nie zu einem bedeutenden Handelszentrum auf, so kann das Städtchen heute auf den Titel „Schönste Kleinstadt Deutschlands“ verweisen. Diese Ehrung erhielt Tangermünde durch eine Umfrage auf dem Portal „Travelbook“ im April 2019.

Den Ausschlag für den Titel gab die schöne Lage der Stadt an der Elbe im Zusammenhang mit ihrer bewegten Geschichte, deren steinerne Zeugen bis heute interessierte Touristen anlocken.

Apropos Tourismus: In Tangermünde läuft der Tourismus im wieder hochgefahrenen öffentlichen Leben gerade an. Es sind zwar noch keine großen Besucherströme, die sich vom Flair der Kleinstadt inspirieren lassen, aber nach und nach erkunden wieder Auswärtige das charmante Mittelalterstädtchen.

Historischer Stadtrundgang in Havelberg

Havelberg lockt mit Natur und Wasser

Dies trifft ebenso auf das circa eine Stunde entfernt liegende Havelberg zu. Die Hansestadt ist ein staatlich anerkannter Erholungsort und ebenfalls in Sachsen-Anhalt gelegen.

Landschaftlich reizvoll und ebenso wie Tangermünde mit einer interessanten Historie aufwartend, ist Havelberg auf jeden Fall eine Reise wert. Der mittelalterliche Charme des Städtchens, gut erhaltene Sakralbauten und andere geschichtsträchtige Gemäuer, die sich über die gesamte Stadt verteilen, laden zu einem historischen Stadtrundgang ein. Der wohl herausragendste Anziehungspunkt ist der Dom St. Marien mit seinen Stiftsgebäuden.

Wer nach dem Eintauchen in längst vergangene Epochen den Augenblick im Hier und Heute genießen will, der lässt die reizvolle Landschaft rund um das Städtchen bei einer Dampferfahrt auf sich wirken oder radelt am Wasser entlang.

Das Wasser dominiert Havelberg, wohin man blickt, da sowohl die Havel als auch die Elbe dieses charmante Fleckchen Erde umfließen. Aufgrund dieser landschaftlichen Gegebenheiten hat sich die Hansestadt mittlerweile zu einem Wassersportzentrum entwickelt, das vor allem in den warmen Monaten Touristen anlockt. Auch hier konnte ich feststellen, dass die touristischen Ströme wieder beginnen zu fließen, wenn auch noch verhalten.

Mein Fazit: Mögen medial fast immer nur dieselben Mittelalter-Städte in Deutschland im Zusammenhang mit Touristikthemen dominieren, so erwarten den geneigten Gast in Sachsen-Anhalt wahre Mittelalter-Kleinode, die vor allem eines NICHT bieten: Überlaufene Zentren, eine zugebaute Natur oder ausgetretene Touristenpfade.

Beste Voraussetzungen also, um eine Reise zu planen, auf der die Besuche von historischen Städten ebenso eingeplant werden können wie die Erholung in traumhafter Natur!

Ihr

CHristoph Neumann

24.09.2021 – Leipzig / Stippvisite Tourismus – Fazit