Im Traktorenwerk BELARUS in Minsk

Am Donnerstag, den 06.02.2020 hatte unsere Delegation die Möglichkeit, das Traktorenwerk von Minsk zu besichtigen. Die Hälfte der Teilnehmer nahm diese Offerte an. An der Rezeption angekommen, bekamen wir das Angebot einmal Traktor zu fahren und bei der Montage eines Traktors mitzuarbeiten. Selbstverständlich habe ich diese seltene Gelegenheit genutzt und den Aufpreis für diesen Zusatz sofort bezahlt. Danach bekam ich die vorgeschriebene Arbeitskleidung und durfte mich umkleiden.

BELARUS in Minsk stellt Traktoren in allen Varianten her

BELARUS stellt vom Kleintraktor für die Hobbygärtner bis zu den leistungsstarken Kraftprotzen für die großflächige Ackerbearbeitung Traktoren in allen Varianten her. Das Traktorenwerk, das 1946 gegründet wurde, produziert seine Fahrzeuge auf einer Fläche von circa 1 km x 1,2 km.

Zuerst besichtigten wir eine Ausstellung, auf der alle Traktoren die das Werk herstellt, zu sehen waren. Unser Betriebsführer lud mich ein, in die Fahrerkabine so eines Ungetüms einzusteigen. Nach einer kurzen Einweisung fuhr der Traktorist los. Als wir die große Werksrunde absolviert hatten, erfolgte der Fahrerwechsel. Da ich einen Traktorführerschein habe, war es für mich nicht sehr schwer, die Maschine zu beherrschen. Viel Kraft benötigt man nicht, denn die Schaltung erfolgt über kleine Hebel, die jedes Kind bedienen kann. Mit etwas Feingefühl ist das Gaspedal leicht zu betätigen. Nach zwei großen Werksrunden war meine Testfahrt nach rund 15 Minuten beendet.

Anschließend ging es in die Produktionshallen, bei der wir viele Herstellungsprozesse erklärt bekamen. Dann wurde es ernst, denn ich bekam meinen Arbeitsplatz zugewiesen. Auf der Taktstraße habe ich mittels Druckluftschraubern einzelne Bauteile am Fahrzeugrahmen mit großen Schrauben befestigt. Meine letzte Tätigkeit war die Befestigung des Lenkrades. Anschließend bekommt der Traktor noch die Räder sowie die Abdeckung für den Motor und verlässt das Band. Alle 5 Minuten rollt ein fertiger BELARUS-Traktor aus der Produktionshalle. Selbstverständlich habe ich auch ein Zertifikat für meine Traktorherstellung bekommen.

Traktoren des Unternehmens sind weltweit im Einsatz

Den Abschluss unseres Werksrundganges bildete der Besuch im Betriebsmuseum. Hier erblickten wir Exponate aus der über 70-jährigen Firmengeschichte. In einem Werbefilm sahen wir, dass die Traktoren vom BELARUS weltweit im Einsatz sind und durch ihre Robustheit sowie die einfachen Reparaturmöglichkeiten geschätzt werden. Auch in Afrika werden die Fahrzeuge des Unternehmens, das weltweit zu den größten Traktoren-Produzenten gehört, sehr geschätzt. Für den Einsatz in warmen Regionen werden BELARUS-Traktoren mit Klima-Anlagen ausgestattet.

Nach diesem interessanten Einblick in die Welt der imposanten Landwirtschaftsfahrzeuge flog die Delegation am zeitigen Nachmittag wieder nach Deutschland zurück. Meine Maschine ging erst kurz vor Mitternacht. Die Zeit nutzte ich und habe mir das Kriegsmuseum, das Kunstmuseum und das Geschichtsmuseum von Minsk angesehen. Nach meinem Abendessen in einem großen Einkaufszentrum fuhr ich zum Flughafen. Pünktlich 23:15 h saß ich im Flieger in Richtung Baku.

Ihr

CHristoph NeumannDo