Leipzig; Freitag, 30.08.2019, genau 06:00 Uhr begann meine Reise ins Baltikum. Auf den gut ausgebauten Europa-Magistralen E40, E65, E30 fuhr ich über Dresden, Görlitz, Liegnitz, Grünberg und Posen nach Bromberg. Die Hauptstadt von Kujawien erreichte ich am späteren Mittag. Die altehrwürdige Hansestadt bekam 1346 Magdeburger Stadtrecht und liegt im Bereich der Mündung des Flusses Brahe in die Weichsel. Heutzutage hat diese Handels- und Industriestadt rund 360.000 Einwohner. In den Jahren 1773-1774 ließ König Friedrich II. von Preußen einen Kanal zwischen den Flüssen Brahe und Netze errichten. Die Netze mündet in die Warthe und diese bekanntlich in die Oder. Seit dieser Zeit sind Berlin und Bromberg über die Berliner Wasserstraßensysteme und die Oder, Warthe, Netze, Bromberg-Kanal und Brahe miteinander verbunden. Bis zum Ende des 20.Jahrhundert diente diese Wasserverbindung vorrangig dem Transport.

Bromberg hat bereits einen Jachthafen

Seit einiger Zeit entdecken die Freunde des Wassersports diese Gewässer für sich. Von Bromberg aus kann der Wassertourist auf der Weichsel nach Danzig, nach Warschau und nach Krakau schippern. Deshalb ließen die vorausdenkenden Stadtväter vor einigen Jahren direkt im Zentrum vom Bromberg einen Jachthafen erbauen. Momentan wird dieser fast ausschließlich von Einheimischen genutzt. Ich konnte aber auch Hausboote mit Touristen sehen. Bedingt durch den Mühlbach verlaufen einige Wasserverbindungen durch die Altstadt; dieser Teil wird im Volksmund “Bromberger Venedig“ bezeichnet. Die Altstadt besitzt einen geschlossenen Stadtkern mit Häusern aus vielen Jahrhunderten.

Mit der Überquerung der mächtigen Weichsel erreichte ich am späten Nachmittag Thorn. Im Jahr 1233 bekam die Hansestadt im Kulmerland Stadtrecht und hat gegenwärtig 203.000 Einwohner. Die Heimat- und Wirkungsstadt des Astronomen Nikolaus Kopernikus (1473-1543) bezauberte mich erneut. Die Altstadt besitzt eine geschlossen Bebauung von Häusern aus der Gotik, der Renaissance, dem Barock und dem Historismus. Aus diesem Grund erklärte die UNESCO dieses Gebiet 1997 zum Weltkulturerbe.

Am späteren Abend erreichte ich mein erstes Etappenziel; Marienburg in Pomesanien. Nach einem erlebnisreichen Tag mit fast 950 Fahrkilometern hieß mein Endziel Hotelbett.

Ihr

CHristoph Neumann