Der Findlingspark Nochten zeugt von der einstigen Kohleförderung im Braunkohletagebau!

Das Pfingstwochenende nutze ich für eine Reise in die Oberlausitz. Diese Fahrt hatte mehrere Gründe. Als Obmann im Ausschuss für Tourismus wollte ich mich persönlich davon überzeugen, wie der Tourismus nach über zwei Monaten Stillstand wieder beginnt. Bekannterweise haben die staatlichen Vorgaben das Reise- und Bewirtungsgewerbe fast komplett zum Erliegen gebracht. Für mich war es als privat Reisender schön zu sehen, dass in Bautzen die Touristen die Stadt wieder bevölkern, wenn auch noch nicht in gewohnter Anzahl.

Aktuelle Corona-Regeln lassen kompletten Normalbetrieb in Oberlausitz noch nicht zu

Die Hotels und Gaststätten waren nach meinem Eindruck weit über die Hälfte ihrer Kapazitäten gut belegt. Die gebotene Abstandsregeln und hygienischen Bestimmungen hinderten gar manche Wirte alle benötigten Plätze zur Verfügung zu stellen.

Nachdem ich Bautzen mit seinen prächtig restaurierten Altstadthäusern, dem Dom und andere Sehenswürdigkeiten besichtigt hatte, fuhr ich gen Norden. Mein nächstes Ziel war der Bärwalder See, der größte künstliche See in Sachsen. Dieses Gewässer ist ein ehemaliger Braunkohletagebau,  der von 1997 bis 2009 geflutet wurde.

Relaxen im Hausboot mit Kamin auf Bärwalder See

Hier entwickelt sich bei der Ortschaft Klitten eine Marina. Bereits jetzt können Segler oder Surfer voll die Freiheit des “Meeres“ genießen. Wer ein Hausboot zum Übernachten mit Kamin anmieten möchte, kann sich diesen Wunsch erfüllen.

Die neue Station der Wasserrettungswacht ist einsatzbereit. Ein asphaltierter Rundweg ist für Radler, Inlineskater oder Familien mit Kinderwagen nutzbar. Im Entwicklungsplan für das Lausitzer Seengebiet ist die Verbindung aller Seen mit Kanälen vorgeschlagen. Allerdings wird die Fertigstellung dieses Projektes bis zum Jahr 2050 dauern, sofern Gelder dafür vorhanden sind.

Unweit des Bärwalder Sees existiert seit dem Jahr 2000 der Findlingspark Nochten. Ein privater Verein hat dort 20 Hektar des ehemaligen Tagebaus Nochten in einen Landschaftspark verwandelt. Rund 6000 Findlinge, die durch den Braunkohleabbau gefunden wurden, sind geschickt in ein modelliertes Landstück eingefügt worden.

Parkanlage lockt mit verschiedenen Gärten

Die Parkanlage ist in sieben unterschiedliche Abschnitte, wie Heidegarten, Steingarten, Moorgarten, Teichgarten usw. aufgeteilt. Bei schönem Pfingstwetter war, unter Beachtung der Hygienevorgaben, der Park von Familien mit Kleinkindern bis zu Rentnergruppen gut besucht.

Die Führerin vor Ort sagte mir, dass der Park pro Jahr rund 120.000 Besucher benötigt, damit der Verein wirtschaftlich arbeiten kann. In den letzten Jahren wurden diese Zahlen fast immer erreicht; dieses Jahr wird es aber sehr schwierig werden.

Also – sollten Sie noch kein Ziel für einen Tagesausflug haben, der Lausitzer Findlingspark Nochten erwartet Sie!

Ihr

CHristoph Neumann