Für den Freitag, 24.04.2020 hatten Gastwirte und Hoteliers aus Leipzig und Umgebung zu einer Protestveranstaltung auf dem Augustusplatz von Leipzig aufgerufen. Als Obmann im Ausschuss für Tourismus war es für mich eine Selbstverständlichkeit, in meiner Heimatstadt mit den Vertretern dieser Branche zu sprechen.
Gastwirte und Hoteliers trifft es in der Coronakrise sehr hart
Gastwirte und Hoteliers gehören zu der Berufssparte, die es in der Coronakrise besonders hart trifft. Kurz vor Saisonbeginn trat in Sachsen die Verfügung zur Schließung von Restaurants und Übernachtungsstätten in Kraft. Was für die Eindämmung des Coronavirus sicher ein sinnvoller Schritt ist, ist jedoch für Inhaber und Pächter dieser Häuser ein harter Schlag. Bereiten sie sich sonst in dieser Jahreszeit auf Ausflugs- und Übernachtungsgäste, Nachtschwärmer und Gourmets vor, müssen sie nun hinnehmen, dass in den nächsten Wochen keine Einnahmen fließen.
Zwar hat die Bundesregierung die Senkung der Mehrwertsteuer von 19 auf 7 Prozent für Gastwirte und Hoteliers ab dem 01.07.2020 beschlossen, doch reicht dies nach Aussagen derer aus dem Gastro- und Hotelgewerbe nicht aus, da diese Senkung zeitlich befristet ist. Sie fordern, dass diese Senkung dauerhaft bestehen bleibt.
Langsames Hochfahren der Öffnung von Gast- und Übernachtungsstätten gewünscht
Zudem sprechen sie sich für ein langsames Hochfahren der Öffnung von Gast- und Übernachtungsstätten aus. Damit dies den Maßnahmen in der Coronakrise gerecht wird, schlagen Wirte und Hoteliers vor, Räumlichkeiten, in denen Gäste speisen, mit Plexiglas als adäquaten Abstand zwischen den Tischen zu versehen. Auch die Reduzierung der Tische und Stühle in den Räumen sind Möglichkeiten. Obwohl diese Maßnahmen die gemütliche Atmosphäre in den Restaurants oder Kneipen sicherlich nicht fördert, ermöglichen sie jedoch den Betrieb; unter dem Aspekt der Sicherheit für Gäste und Personal.
Mietzahlungen für viele Pächter und Mieter ein Problem
Außerdem kam auf der Demonstration die Problematik der Mietzahlungen für Pächter und Mieter in der Gastronomie und Hotellerie zur Sprache. Denn längst nicht alle Verpächter und Vermieter gewähren Stundungen oder Abschläge auf die monatlichen Zahlungen. Ein Kostenblock, der für viele in der Branche zum großen Problem wird. Insolvenzen im großen Stil zeichnen sich bereits ab. Gastronomen die ihre Gaststätte ihr Eigen nennen können, trifft es nicht ganz so hart.
Es bleibt dem Gewerbe zu wünschen, dass die Deutschen, die jetzt auf ihren Auslandurlaub verzichten müssen, verstärkt die eigene Heimat als Urlaubsland entdecken und die Gastronomiebranche somit in der zweiten Jahreshälfte einige der Verluste ausgleichen kann.
Ihr
CHristoph Neumann