Chemnitz
In Chemnitz waren die Straßencafés schon wieder gut besucht

Heute führten mich meine Wege in das Erzgebirge. Auch hier habe ich mir einen Überblick über den Tourismus verschafft und verschiedene Städte und Ortschaften besucht.

Meine erste Station auf meiner Fahrt durch die schöne Erzgebirgsregion war Schwarzenberg. Die beschauliche, in eine wunderschöne Landschaft eingebettete, Bergstadt wird auch die „Perle des Erzgebirges“ genannt. Bislang ist das Städtchen stets Anziehungspunkt von Touristen aus ganz Deutschland, die hier ihren Urlaub, ein verlängertes Wochenende oder auch nur einen Tag verbringen. Bedingt durch die Coronakrise ist derzeit allerdings vom Tourismus in Schwarzenberg wenig zu spüren.

In kleineren Orten im Erzgebirge läuft Tourismus verhalten an

Ganz anders dagegen Zwickau, wohin mich meine Tour nach dem Besuch in Schwarzenberg führte. Hier war der Publikumsverkehr bereits schon wieder in vollem Gange und die Atmosphäre geprägt von touristischem Trubel. Man genoss das schöne Wetter auf den Freisitzen der Lokalitäten und war auch schon wieder in Shoppinglaune, worauf die gut besuchten Geschäfte schließen liessen.

Als nächstes stand Hohenstein-Ernstthal auf dem Programm. Hier, wo noch der Bergmannsgruß „Glück auf“ zur Begrüßung ertönt und man sich nah dran am legendären Sachsenring befindet, habe ich einen schon etwas belebteren Tourismus wahrgenommen. Allerdings war der Gästestrom, der sich mir bot, kein Vergleich zum sonstigen Tourismus, der typisch für Hohenstein-Ernstthal ist.

Weiter führte mich mein Weg nach Chemnitz. Die quirlige Stadt vor den Toren des Erzgebirges war – wie eigentlich immer – sehr belebt. Freisitze und Restaurants waren voll mit Gästen, ebenso die Straßen und Plätze der „Stadt der Moderne“.

Kaum Touristen in Glauchau

Nach dem Besuch dieser Stadt, die seit fast 200 Jahren als starkes wirtschaftliches Zentrum gilt, machte ich in Glauchau Station. Die Stadt inmitten grüner Natur gilt als begehrtes Ziel für Aktivurlauber, besonders für Wanderer. Die Innenstadt wartet zudem mit architektonisch wertvollen Gebäuden aus längst vergangenen Zeiten auf. Die Mischung aus den Möglichkeiten für einen erholsamen Urlaub und der Charme einer historisch Kleinstadt, die so manche Sehenswürdigkeit für geschichtlich Interessierte bietet, macht den Reiz von Glauchau aus. Doch auch hier waren die Auswirkungen der Coronakrise deutlich spürbar: Touristen waren kaum zu sehen.

Das musste ich leider auch in Schmölln feststellen, die letzte Stadt auf meiner Etappe, die allerdings zu Thüringen gehört. In die einst für die Knopfindustrie bekannte Stadt kommen aktuell nur wenige Touristen.

Ganz gleich, ob Sachsen oder Thüringen kann ich konstatieren, dass in Städten, bei denen der Status „Kreisstadt“ weggefallen ist, finanzielle Zuwendungen nicht mehr fließen und so mancher Entscheidungsträger den Ort  verlässt. Dies hat mittel- bis langfristig unmittelbare Auswirkungen auf den Tourismus. So zum Beispiel in den Orten Schwarzenberg, Hohenstein-Ernstthal, Glauchau und Schmölln (alles ehemalige Kreisstädte).

Hoteliers und Gastronomen sehr um das Gästewohl bemüht

Etwas, das mir sehr positiv aufgefallen ist, möchte ich noch erwähnen: In sämtlichen Städten und Ortschaften waren die Gastronomen und Hoteliers unglaublich um das Wohl der Gäste bemüht. Man spürte, dass die Branche im Erzgebirge alles tut, um Einkehrenden den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten. Obgleich die Auflage, die Tische und Stühle mit mehr Abstand zu stellen, noch immer einzuhalten ist, haben sämtliche Gastronomen und Hoteliers das Ambiente so gestaltet, dass eine freundliche Atmosphäre in den Räumlichkeiten oder/und den Freisitzen herrscht.

Auch punkten die Dienstleister trotz der Maskenpflicht mit sehr viel Freundlichkeit. Man merkt, wie allen daran gelegen ist, die Dinge so normal wie möglich anzugehen.

Apropos Masken: Nach fast vier Monaten staatlich verordneter Maskenpflicht haben die meisten Menschen in den Städten und Orten, die ich besuchte, nach den offiziellen Lockerungen der Regeln ihre Masken abgelegt. Nur einige Einwohner tragen weiterhin Maskierung, Vermummung oder Verschleierung, was nicht zeitgemäß ist.

Ihr

CHristoph Neumann