Das Schloss Ludwigslust ist ein klassizistisches Ensemble aus einem Schloss mit Nebengebäuden und einem Landschaftsgarten

Sonntag, 01.08.2021 – Ludwigslust / Stippvisite Tourismus in der Prignitz

Diese Woche führten mich touristische Stippvisiten in die Prignitz im Land Brandenburg. Die Prignitz als Gebiet wird im Süden durch die Elbe zur Altmark und im Osten durch den Fluss Dosse zum Ruppiner Land abgegrenzt. Im Westen verläuft die Grenze auf Höhe des Flusses Sude zur Griese Gegend. Im Norden wird die Landschaft durch den Verlauf des Flusses Elde begrenzt.

Perleberg, die Perle der Prignitz

Rathaus Perleberg – es ist ein Wahrzeichen Perlebergs und bildet das Zentrum der Stadt.

Die Hauptstadt der Prignitz ist Perleberg. Die Stadt wirbt mit dem Motto: Perleberg, die Perle der Prignitz. Die Kreisstadt wurde im Jahr 1239 erstmals erwähnt und hat heute rund 12.000 Einwohner. Ein Städtchen, das auf mich einen noch etwas verschlafenen Eindruck machte – touristisch gesehen. Auf jeden Fall hat diese Perle das Potential, in Zukunft noch mehr zu strahlen. Der Stadtkern kann mit schön restaurierten Häusern aus den letzten 400 Jahren aufwarten. Das imposante Rathaus (der erste Bau stammt aus dem Jahr 1347) wurde 1839 als Backsteingebäude im Historismus fertiggestellt. Unmittelbar daneben steht die Jacobikirche. Der Markt lädt zum Verweilen ein. Bei einem Stadtspaziergang am Ufer des Flüßchens Stepenitz kann die halbe historische Altstadt umrundet werden.

“Versailles des Nordes“

Backsteinstädtchen Ludwigslust – größtenteils mit Klinkern erbaut, aber individuell gestaltet

Ebenfalls in der Prignitz gelegen, aber heutzutage zum Land Mecklenburg gehörig, ist die Stadt Ludwigslust. Die ehemalige Residenzstadt wurde aus einer fürstlichen Laune heraus gebaut. Prinz Christian Ludwig von Mecklenburg ließ sich von 1731-1735 beim Dorf Klenow ein Jagdschloß erschaffen. Später wurde die Stadt errichtet und 1765 siedelte der Hof des Herzogs von Schwerin nach Ludwigslust um.

Bis zum Jahr 1837 war Ludwigslust die Residenz der Großherzöge von Mecklenburg, dann zog der Hof zurück nach Schwerin. In diesen rund 100 Jahren wurde in Ludwigslust gebaut, was die Staatskasse ermöglichte; es entstand das “Versailles des Nordes“, mit dem größten Landschaftspark in Norddeutschland. Die Stadt selbst wurde nach einem geometrischen Bauplan erschaffen. Die administrativen und auch privaten Häuser sind größtenteils mit Klinkern erbaut, aber individuell gestaltet.

In Ludwigslust war ein regelrechter Tourismus-Boom zu verspüren, so dass es teilweise schwierig war, einen Platz im Café zu bekommen. Besonders bildungshungrige Besucher besichtigen dieses Backsteinstädtchen mit seinen 12.000 Einwohnern.

Der bevölkerungsreichste Ort in der Prignitz

Nach dem Besuch dieser ehemaligen Residenzstadt ging die Reise nach Wittenberge. Die ehemalige Kreisstadt mit rund 17.00 Einwohnern liegt direkt an der Elbe. Sie wurde 1239 erstmals urkundlich erwähnt und hatte immer eine wichtige Verkehrsfunktion. Seit 1820 wird von einem richtigen Stadthafen gesprochen. Im Jahr 1846 wurde Wittenberge an die Bahnlinie Hamburg-Berlin angeschlossen. Damit begann der industrielle Aufstieg. Heutzutage wird das historische Zentrum, das im Schachbrettsystem erbaut wurde, durch eine Außenringfernstraße entlastet. Somit kann der Besucher ruhig durch die Stadt schlendern, wobei die Stadtväter die Möglichkeiten der Elbestadt noch besser vermarkten könnten.

Wenn in ca. fünf Jahren die Magistrale A14 mit einer gewaltigen Brücke die Elbe überspannt, hat Wittenberge eine direkte Verbindung zu drei Landeshauptstädten: Schwerin, Magdeburg und Dresden. Dann kann die Kombination aus Verkehr, Wirtschaft, Kultur und Tourismus der Stadt einen gewaltigen Entwicklungsschub bringen.

 

Insgesamt ist die Prignitz für Menschen, die die Natur und die Ruhe lieben, zu empfehlen. Besonders Radtouristen kommen auf ihre Kosten. Die Radwege sind hier gut ausgebaut und beschildert.

Ihr

CHristoph Neumann

24.09.2021 – Leipzig / Stippvisite Tourismus – Fazit