VIII-A-00344 Mayors for Peace (BSW – Fraktion)
VIII-A-00344-NF-03

Sehr geehrter Oberbürgermeister Jung,

wertgeschätzte Bürgermeister und Ratsmitglieder,

ehrenwerte Bezirksbeiräte und Ortschaftsräte,

liebe Gäste im Saal und vor den Bildschirmen!

Wertgeschätzte Kollegen,

wir als Friedenspartei finden den Vorschlag der Kollegen des Bündnisses Sahra Wagenknecht gut.
Wie Sie wissen, habe ich selbst mit meiner Familie 4 Jahre in Rußland und 8 Jahre, mit Unterbrechungen, in der Ukraine gelebt. Ich kenne somit beide kulturellen Eigenheiten, die auf eine lange gemeinsame Geschichte zurückblicken können.

Zur Erinnerung, die Kiewer Rus ist die Wiege der russischen Kultur.
Im Jahr 862 wurde in Nowgorod durch die germanischen Waräger der russische Staat gegründet.

Ab dem Jahr 882 begann diese staatliche Autorität von Kiew aus auf alle Gebiete in den russischen Gefilden zu wirken.

Ab der Mitte des 12. Jahrhunderts verlagerte sich die politische Macht nach Moskau, – 1147 Gründung von Moskau.

Im Jahr 1654 gab es den Vertrag von Perejaslaw; bei dem sich die Ukrainer dem russischen Zaren anschlossen und dann einen einheitlichen Staat bildeten.

Erst am Ende des 1.Weltkrieges (1918) wurde mit Unterstützung von deutschen Offizieren der Staat Ukraine in Kiew bzw. in Stanislau in Pokutien gegründet.
Diese Geschichte ließe sich noch über den 2.Weltkrieg bis in die Gegenwart fortsetzten; ich Ende aber.
Wie Sie jetzt denken, ich betreibe hier ein Infoveranstaltung aus russischer Sicht, denen möchte ich hier nur sagen:

Denken Sie an die britische Geschichte, damalige Generationen waren froh als England, Schottland und Irland ein Staat wurden und die Bruderkriege im 18.Jahrhundert endeten. Als Zeichen der Einheit wurden der Union Jack, die Flagge von Großbritannien im Jahr 1800 geschaffen. Jetzige Generationen wollen wieder eine Trennung dieser Staatengemeinschaft. Ähnlich verhält es sich momentan in Spanien (Katalonien) oder auf dem Balkan.

Denken Sie an unsere deutsche Geschichte; 1866 Schlacht bei Königgrätz in Böhmen im Deutschen Bruderkrieg oder an das Jahr 1938.
In der Geschichte der Menschheit gab es, gibt es und wird es auch immer wieder Bestrebungen geben, – sich zu einen oder sich zu trennen; meist gewaltsam.

Nach diesem geschichtlichen Einschub, zurück zum Thema Ukrainekrieg.

Unabhängig davon, wer diesen Krieg begonnen hat, ist die Beendigung dieses Kampfes die wichtigste Aufgabe. Dieser Krieg führt zum sinnlosen Krepieren auf dem Schlachtfeld und zur Verkrüppelung vieler jungen Männer, auf beiden Seiten der Front.

Wie viele Mütter, Frauen und Kinder müssen noch den Tod ihre Söhne, Männer und Väter beweinen.

Auch finde ich es immer interessant zu lesen oder zu hören, dass Menschen, die nie einen Bezug zum Militär hatten, am lautesten schreien, wenn es um Kriegsunterstützung geht. Ich habe als Offizier bei der Bundeswehr gedient, ich weiß, was Waffen ausrichten können.

Gegenwärtig vernehme ich die meisten warnenden Stimmen aus den Kreisen der hohen Offiziere, der Generäle, der Admiräle oder der Marschälle, also von verantwortungsvollen Soldaten, die Wissen von was sie sprechen; denn sie haben den Krieg studiert.

Demzufolge können Stadt-Oberhäupter, als gleichfalls verantwortungsbewusste Entscheidungsträger, hier eine gewaltige Stimme sein, den Krieg zu beenden.
Nur eine schnelle Friedensverhandlung kann dieses unnötige Sterben verhindern. Oberbürgermeister Jung, Sie sind in der Pflicht!

Danke für die aktive Aufmerksamkeit! (Mittwoch, 12.02.2025)
CHristoph Neumann – Ratsherr
PS: Es gilt das gesprochene Wort!