Schlosspark Lützschena

Der heutige Kindertag verbindet uns in unseren Familien und stellt unsere Jüngsten in den Mittelpunkt, ihre Bedürfnisse und Wünsche. Uns Erwachsenen zeigt er auch die Notwendigkeit, den Kindern – der jungen Generation – etwas Nachhaltiges zu hinterlassen. Heute ist dies für viele Familien das eigene Haus. Vor vielen Generationen konnte dies in wohlhabenden Kreisen aber auch ein Park sein. 

Ein Kleinod direkt vor der Haustür, das ist für mich der Schlosspark Lützschena. Bereits 1685 als Lustgarten auf dem Rittergut Lützschena erwähnt, wurde der Park im Laufe der Jahrhunderte stets weiterentwickelt. Vom Flußlauf der Elster umschlängelt, bietet er den Besuchern schöne Ausblicke auf die Tempel, die – auf Inseln oder auf kleine Erhebungen gebaut – im Park präsent sind. Freiherr Maximilian Speck v. Sternburg, der das Gut Lützschena mit dem Park 1822 erwarb, ließ das Areal als englischen Landschaftspark neu konzipieren. In die grüne Oase brachte er Tempel oder Ehrenmale ein und gab somit dem Park seine Prägung.

Heute ist der Schloßpark Lützschena in die Liste der sächsischen Kulturdenkmale aufgenommen

Ententeich im Schlosspark Lützschena

Dass es einmal so weit kommt, hätte wohl im Zuge der Bodenreform im Jahre 1945 keiner gedacht, denn die Familie Speck von Sternburg wurde damals – wie so viele andere auch – enteignet. Wolf-Dietrich Freiherr Speck von Sternburg erlangte die Liegenschaft 1998 als Erbe zurück und bemüht sich seither stark um den Erhalt und den Wiederaufbau des Parks; gemeinsam im dem Schloßparkverein und dem Heimatverein. Dies tut er für die Öffentlichkeit, für die der Park frei zugänglich ist. An den Wochenenden sieht man die Familien, meist drei Generationen, im Park spazieren gehen.

Den Kindern werden dabei durch Eltern und Großeltern die Pflanzen und auch manches Getier spielerisch erklärt. Nachhaltiges Denken fängt in der Familie an.

Als Stadtrat von Leipzig setze ich mich für das Projekt der Wiedererrichtung einer Brücke zur Waldkapelle ein. Dass dieses Ensemble für nachfolgende Generationen nutzbar ist, steht außer Frage.

Ihr

CHristoph Neumann